Die wahre Ursache der Pocken. Dr. Oidtmann, Teil 4

Abb.
Teil 4: Trotz der fast vollständigen Durchimpfung der damaligen Bevölkerung kehrte die Geißel nach sechzig-jährigem Pockenfrieden im Jahre 1870 nach Deutsch-land zurück. Die offiziellen Schuldigen: die wenigen ungeimpften Säuglinge. Dr. Heinrich Oidtmann kam als einer der Wenigen zu ganz anderen Schlussfolgerungen. Nachfolgend der vierteTeil einer sehr interessanten Publikation aus dem Jahr 1882.

(Hans U. P. Tolzin, 26.08.2022)

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Teil 4

[Zitat:]

Geschichte der Pocken bei Schaf und Mensch von 1500 – 1700

Die Einführung eigener Methoden, den Schafen und den Menschen die Pocken absichtlich beizubringen: Das Pockenleihen bei den Schafen, das Pockenkaufen (emtio variolarum) bei den Menschen.

Abb.Im 16. Jahrhundert erblickten die Schäfer in der Pockendurchseuchung ihrer Herden eine Art Ausreinigung der Schafe von angeborenem Krankheitsstoffe. Wir sehen daher um diese Zeit die Schäfer allerlei Mittel anwenden, um den gesunden Schafen das Pockengift künstlich beizubringen, dieselben absichtlich pockenkrank zu machen. Sie liehen und kauften sich von anderen Schäfern Felle krepierter pockiger Schafe und hingen dieselben im Stalle der gesunden Herden auf oder warfen sie unter die Spreu.

Auch trieb man pockenkranke Schafe in gesunde Herden hinein, um letztere durchseuchen zu lassen. Auf diese Art wurden die gesunden Schafherden, also auch die Verbrauchswollen pockenkrank gemacht.

Was Wunder, dass die Menschen, welche damals fast ausschließlich sich in Rohwolle und in getrockneten Schafsfellen kleideten, beständig von den Pocken heimgesucht wurden! In dieser zweiten Periode soll in England die Pockensterblichkeit 56 % der Gesamtsterblichkeit betragen haben.

Ein ähnliches Verfahren wie das eben geschilderte bei den  Schafen war bei den Menschen im Gebrauch. Von der Voraussetzung ausgehend, jeden Menschen sei das Pockengift angeboren, und dasselbe müsse in dem Blatternprozess sich ausschäumen, und in dem Wahne befangen, dass ein Mensch, welcher nicht geblattert habe, das 50. Lebensjahr nicht erreichen könne, gaben die Leute sich alle Mühe, sich und ihre Kinder mit dem Gifte pockenkranker Menschen zu infizieren.

Zu Gegenproben ließ man es gar nicht kommen. So war es eine allgemeine Sitte, dass  man unter eigentümlichen Fragezeremonien sich von Kindern, welche pockenkrank lagen, die pockeneiterigen Hemden lieh und diese seinen eigenen, gesunden Kindern anzog, damit diese nun auch die Pocken bekämen.

Der Pfarrer Cuno von Salzwedel war einer der ersten, welcher im Anfange des 16. Jahrhunderts diese Methode, die Pocken künstlich weiter zu verpflanzen, beschrieb. Den pockenkranken Kindern wurden für das Leihen der schmutzigen Wäsche einige Geldstücke, meist nur einige Pfennige bezahlt, daher der Ausdruck Pockenkaufen.

Eine andere Methode, sich absichtlich pockenkrank zu machen, war die, dass die gesunden Kinder zu den pockenkranken in das Bett gelegt wurden.

Die Pockenpest unter den Schafen im 16. Jahrhundert, und die ersten Überimpfungen von Schaf zu Schaf

Um das Jahr 1500 lebte der schon oben erwähnte berühmte Ackerwirt Peter von Crescentius. Derselbe gab ein mit Holzschnitten illustriertes dickes Buch heraus unter dem Titel: „Von dem Feld- und Ackerbau“ (2. Auflage erschien 1585 bei Verlag Feierabend, Frankfurt a. M.). Auf S. 129 kommt die Rede auf die „Pestilenz der Schafe“, d. h. die Pocken:

 „Etliche Viehärzte wollen, dass man eine lebende Kröte in den Weinreben fasse und dieselben in einen Leinensäcklein verbinde und das kranke Schaf solche ganzer neun Tage lang an den Hals lass tragen.“

Dann heißt es ferner über die Verwendung der Schafsfelle: „Schafsfell, frisch aufgezogen, auf die (kranken) Glieder gelegt, ist die köstlichste Arznei, welche alsbald hilft. Die Schafswolle stillt die Schmerzen und legt die Geschwulst der Glieder, da sie überlegt wird.“

„Johannes Coleri Oeconomie oder Hausbuchs, Vierde Theil, Wittenberg, Paul Helwig 1599“ enthält eine naive Beschreibung der ältesten Methode, das Pockengift von pockigen Schafen auf gesunde absichtlich zu übertragen. Das zwölfte Buch. Das LVI. Kapitel. Vor die Pocken oder Blattern der Schafe:

„In den Hundstagen pflegen auch die Schafe zu pocken. Das ist ihnen ein schädlich und anfällig Ding, welches oftmals macht, dass man die Schafe in einem ganzen Dorf muss wegbringen. Es sagen etliche Schäfer, man solle sie nur im Stalle warm halten, so kommen sie desto eher heraus, man treibe sie nur alle miteinander, beides die gesunden und kranken im Schafstall hart aneinander, dass sie zur Ruhe aneinander stehen, gar gedrängt, so erwärmen sie fein beieinander, und werden die kranken ihrer Pocken desto leichter los, fallen an die gesunden auch mit  und werden je ein Teil los. Doch ists ein sorglich Ding, denn sie sterben gleichwohl bisweilen im folgenden Winter weg.“

Da haben wir das Pockensiechtum unter den Schafen im 16. Jahrhundert. Da gab es pockige Sterblingsfelle und pockige Sterblingswolle im Überfluss. Der Einfluss des Wollverkehrs auf die Erzeugung großer Menschenpockenepidemien ist also nicht zu verkennen.

Abb.Der Grundgedanke der Pockenimpfung ist hier ebenfalls klar ausgesprochen: Die gesunden Schafe sollen den kranken einen Teil des Pockengiftes abnehmen, ihnen die Krankheit tragen helfen; drum sperrte man die gesunden zu den kranken in den Stall ein. Das ist die Impfung und das Impfprinzip in größtem Stile; alle späteren Impfmethoden, namentlich die Lanzetimpfung sind hiergegen nur Spielerei. Johannes Colerus fährt fort:

„Etliche nehmen eines oder zwei oder drei pockende Schafe, je  nachdem, ob es viel oder wenig Schafe sind, binden zweien die Füße zusammen und brennen dieselben lebendig in einem Backofen zu Pulver. Alsdann stampfe man das Pulver und siebe es durch und nehme ein Kraut, Attich genannt, dörre es und stoße es zu Pulver, danach nehme man Leinsaat und Salz, menge alles durcheinander und gebe es den Schafen zu essen. Dasselbe tue acht oder zehn Tage nacheinander. Es wird helfen, probier es.“

„Etliche nehmen vier oder fünf blattrige Schafe, halb lebendige, halb tote, pulvern sie in einem Backofen mit einem Sack voller Grossen [?] und Ohmeisen [?] und geben solch Pulver den Schafen unter das Salz mit zu essen, so vergehet die Krankheit balde.“

„Etliche nehmen ein unrein (pockiges) Leinlaken von einem unreinen Menschen im Spital und brennen es zu Pulver, darnach so nehmen sie auch das erste pockende Schaf, das sie unter der Herde finden, brennen’s auch zu Pulver und mengen das unter das Salz und geben’s den Schafen.“

Auf diese Weise impften die Schäfer im 16. Jahrhundert ihre Herden und züchteten in der Schafswolle das Pockengift zentnerweise. Es ist die älteste Methode zu impfen, die sogenannte Notimpfung der Schafe.

Man ließ die gesunden Tiere nicht etwa nur die Lymphe von pockenkranken, sondern die Asche ihrer ganzen Kadaver mittels des Getränkes sich einverleiben. Man glaubte im Volke steif und fest an die Schutzkraft dieses Verfahrens, so wie heute an die der Lanzetimpfung.

Diese alte Methode, die Asche pockiger Tiere trinken zu lassen, diese innerliche Animalimpfung, erinnert an die allerneueste Art einiger impfgläubiger Homöopathen, welche die Pockenlymphe in großer Verdünnung trinken lassen und hiervon einen Schutz vor den Pocken erwarten.

[Zitatende]

Zum Teil 5


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