Affenpocken: Pandemie-Ausrufung im Alleingang
Im Vergleich mit anderen Erkrankungen sind die Affen-pocken als Todesursache aus gesundheitspolitischer Sicht eher vernachlässigbar und betreffen fast aus-schließlich eine ganz bestimmte Risikogruppe mit einem exzessiven sexuellen Verhalten. Dennoch ruft der WHO-Generaldirektor am 23. Juli 2022 die Pandemie aus. Wir wundern uns...
Keine Einigkeit der WHO-Expertenkommission
(Hans U. P. Tolzin, 21.9.2022) Am 23. Juli trifft sich das „International Health Regulations Emergency Comitee“ zum zweiten Mal zum Thema Affenpocken. Das ist eine Expertenkommission, die für die WHO-Spitze Empfehlungen über die Einschätzung von Krankheitsausbrüchen erarbeitet.
Doch die Kommission erzielt keine Einigkeit darüber, ob es sich bei den Affenpocken um eine Pandemie im Sinne der WHO-Regularien handelt.
Einige Mitglieder der Kommission halten die verfügbare Datenlage nicht für ausreichend, um sich ein begründetes Urteil bilden zu können.
Zudem sei der Verlauf der Erkrankung relativ mild und das Erkrankungsrisiko sei fast ausschließlich auf homosexuelle Männer mit häufig wechselnden Partnern beschränkt.
Es bleibe auch abzuwarten, welche Auswirkungen die bisher ergriffenen Maßnahmen auf das Ausbruchsgeschehen haben.
Es wird auch die Besorgnis geäußert, dass die Ausrufung einer Pandemie zu einer zusätzlichen Stigmatisierung und Kriminalisierung der LGBTI-Szene führen könne. Aus dem gleichen Grund wird man später eine Umbenennung der Krankheit vorschlagen.
Das ist alles sehr merkwürdig, denn wenn die Affenpocken bzw. Krankheiten mit ähnlichem Symptombild in Wahrheit durch den häufigen Partnerwechsel unter homosexuellen Männern verursacht werden, dann sind sexuell eher normal orientierte Menschen nun mal nicht gefährdet.
Was soll das ganze Theater also?
Unbekannte "andere Faktoren" bei der Entscheidungsfindung
Dennoch entscheidet sich der Generaldirektor der WHO Tedros Adhanom Ghebreyesus „nach Berücksichtigung der Sichtweisen der Kommissionsmitglieder und Berater sowie anderen Faktoren im Rahmen der Internationalen Gesundheitsvorschriften“, dass der multinationale Ausbruch der Affenpocken ein „Public Health Emergency of International Concern“ (PHEIC), also eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ darstellt.
Damit gibt Tedros Adhanom Ghebreyesus als Generaldirektor der WHO allen Mitgliedsländern eine Rechtfertigung in die Hand, aufgrund auch einzelner Affenpockenfälle (oder auch nur Verdachtsfälle) mit den Corona-Maßnahmen vergleichbare Grundrechteeinschränkungen auszurufen und notfalls mit Polizeigewalt durchzusetzen. Dies erhöht die Rechtsunsicherheit enorm, denn es lädt korrupte Politiker geradezu ein, jede Opposition notfalls mit Gewalt – und derzeit noch unter Billigung der Bevölkerungsmehrheit – zu unterdrücken.
Welche „anderen Faktoren“ in seine Überlegungen einflossen, bleibt hingegen im Dunkeln, und bildet damit Nahrung für so manche Verschwörungstheorie. Dem könnte die WHO allerdings durch mehr Transparenz in ihren Entscheidungen massiv entgegenwirken.
Was mich noch ein wenig irritiert, ist der Umstand, dass es für die Ausrufung der Pandemie bzw. des „Gesundheitlichen Notfalls internationaler Tragweite“ trotz der ungeheuren Tragweite keine ausdrückliche Bekanntmachung per Pressemeldung gegeben hat. Ich hab dann auch gleich mal beim 11. März 2020 bezüglich der Ausrufung der Covid-Pandemie nachgeschaut: Genau das Gleiche.
Will sich die WHO im Falle eines Falles später einmal darauf zurückziehen können, dass man von der Weltöffentlichkeit falsch verstanden wurde? Falls es einen anderen offensichtlichen Grund für dieses Verhalten gibt, bin ich für Hinweise meiner Leserschaft dankbar!
Wir wissen, dass wir nichts wissen, aber das macht ja nichts!
Die Datenlage ist weiterhin (Stand 21.09.2022) äußerst mager, wenn man z. B. auf der WHO-Webseite die „Fakten zu den Affenpocken“ aufruft: Es werden keinerlei wissenschaftliche Originalquellen angegeben, um die aktuelle Einschätzung der Krankheit zu stützen.
Alle in renommierten Fachzeitschriften publizierten Arbeiten zum Thema Affenpocken kommen zu dem Schluss, dass die Erkrankungen meist isoliert auftreten. Dies bedeutet, dass kein epidemiologischer Zusammenhang (über Feststellung der Ansteckungswege) feststellbar ist. Die wenigen Ausnahmen betreffen Betroffene aus dem gleichen Haushalt oder suchtartiges Verhalten homosexueller Männer.
Darüber hinaus wurde bei dem meist sehr intensiven Durchkämmen aller sozialen Kontakte festgestellt, dass die Erkrankung in der Regel auch nicht zur Ansteckung der Kontakte führte.
Würden unsere Gesundheitssysteme und die WHO wirklich wissenschaftlich arbeiten, müsste allein dies schon dazu führen, dass die Ursachenfrage zu den Affenpocken völlig neu gestellt wird.
Doch eine ausführliche Anamnese ist eher selten. In einem Fall wurde z. B. angegeben, dass der Patient einige Monate vorher eine Covid-Impfung erhalten hatte. Inwieweit dies bei den anderen erfassten Fällen der Fall ist, wissen wir nicht, denn solche „unnötigen Details“ werden in der Regel nicht erfasst.
Wir wissen auch nicht, welche sexuellen Praktiken jene Patienten pflegen, die nicht zur Risikogruppe der häufig partnerwechselnden homosexuellen Männer gehören. Wir wissen nichts über ihren Alltag, ihre familiären Verhältnisse, ihre Ernährungsgewohnheiten, ihren Lebensstil.
Doch das macht nichts, denn:
„Hugh, der WHO-Generaldirektor hat gesprochen!“
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