Warum sind Diskussionen mit Impfbefürwortern oft so frustrierdend?

Letzte Änderung: 31. Januar 2016

Warum sind Diskussionen mit Impfbefürwortern oft so frustrierend?

Die meisten Diskussionen über das Impfthema enden auf beiden Seiten mit Ärger und Frust. Die Ursachen dafür liegen meiner Ansicht nach auf mehreren Ebenen.

Die Ebene der "Kommunikationsregeln" ist noch die einfachste Ebene. Da geht es darum, bei sich zu bleiben, die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren, in der Ich-Form zu formulieren, sich auf der gleichen Augenhöhe zu begegnen. Das kann man üben. Und je größer die emotionale Ladung eines Themas ist, desto geeigneter ist es als Übungsfeld.

Eine zweite Ebene ist eine reine Sachebene, die in der Regel nicht geklärt ist. Während Impfbefürworter meistens davon ausgehen, dass die Mehrheitsmeinung automatisch richtig ist und sich der Abweichler rechtfertigen muss, sehe ich das als Impfkritiker genau umgekehrt. Dabei berufe ich mich auf das Grundgesetz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Daraus leiten sich unsere Grundrechte ab, z. B. das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und auf freie Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.

Impfungen sind rechtlich gesehen Körperverletzungen, die der mündigen Einwilligung bedürfen. Das zweifelt eigentlich auch niemand ernsthaft an. Auch, dass eine Nutzen-Risiko-Analyse sowohl der Zulassung (auf Impfstoff-Ebene) als vor der öffentlichen Empfehlung durch die Ständige Impfkommission STIKO (auf kollektiver Ebene) als auch vor der konkreten Impfentscheidung (auf individueller Ebene) notwendig ist, ist im Grundsatz nicht strittig. Denn der Impfling muss ja völlig gesund sein, darf auf frühere Impfungen nicht heftig reagiert haben, muss aus Sicht der etablierten Medizin einen Mangel an Antikörpern im Blut aufweisen, darf nicht gegen Bestandteile des Impfstoffs allergisch sein und nicht an Immunschwäche leiden. Eine Impfung kann im Einzelfall den Tod bedeuten. Das kann niemand bestreiten. Strittig ist allein die Häufigkeit solcher Fälle relativ zur geimpften Bevölkerung.

Während der übliche Impfbefürworter also grundsätzlich nach STIKO-Norm impft und die Beweislast beim Impfkritiker bzw. Impfgegner sieht, sieht der Impfkritiker die Beweislast ganz eindeutig bei den Impfbefürwortern, insbesondere natürlich bei den zuständigen Gesundheitsbehörden, der STIKO, dem Gesetzgeber und den Herstellern.

Der Impfbefürworter impft, es sei denn der Impfkritiker beweist ihm dass er damit das Falsche tut. Doch dazu muss er dem Impfkritiker natürlich erstmal zuhören. Doch selbst, wenn er dies tut, entscheidet er durch die Art der Fragestellung immer selbst, ob und wieweit er Argumente des Impfkritikers an sich heranlässt.

Dabei ist die Chancenungleichheit zu beachten, denn Impfkritiker haben nun mal nicht Millionen von Euro und die Ressourcen zur Hand, um jene Studien durchzuführen, die sie seit langem fordern und die möglicherweise ihren Standpunkt belegen können. Alles, was sie können, ist, die Durchführung solcher Studien von den Herstellern und Behörden zu verlangen. Wenn diese nicht darauf eingehen, können die kritischen Fragen nicht befriedigend beantwortet werden – und dann wird eben nicht geimpft.

Impfkritiker nehmen den wissenschaftlichen Anspruch der Impfbefürworter sehr ernst, indem sie auf wissenschaftliche Beweise pochen. Wobei es nicht ausreicht, die Existenz dieser wissenschaftlichen Beweise zu behaupten. Es gilt, Kriterien zu definieren, um zumindest mal eine Plausibilitätskontrolle durchzuführen, ob der wissenschaftliche Anspruch zu Recht besteht. Bereits hier können sich beide Seiten jedoch meistens nicht einigen.

Können sich jedoch Impfkritiker und Impfbefürworter in einer Diskussion schon nicht darauf einigen, wer die Beweislast hat, ist die Diskussion von vornherein zum Scheitern verurteilt. Schuld daran sind dann meistens beide Seiten, insofern nicht versucht wurde, durch Klären der Beweislast eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.

Eine dritte Ebene ist die emotionale Ebene. Ich habe mich immer wieder gefragt, warum die meisten Impfbefürworter so heftig reagieren, wenn man sie mit einer anderen Meinung zum Impfen konfrontiert. Das mag manchmal an reiner Unreife liegen, z. B. in der Sucht, immer Recht behalten zu müssen. Das hat mit dem Impfthema selbst nichts zu tun und kann natürlich genausogut auch auf Impfkritiker zutreffen. Es ist also ganz gut, sich gleich zu Beginn einer kontroversen Diskussion zu fragen, ob man um jeden Preis recht behalten muss, vielleicht aus Furcht, das Gesicht zu verlieren. Je ehrlicher wir damit umgehen, desto besser für die Diskussion.

Das zentrale Thema scheinen mir jedoch unbewußte Urängste auf individueller und auf kollektiver Ebene zu sein. Die Angst, als Eltern zu versagen, die Angst vor Krankheit und Tod, sind noch nachvollziehbare individuelle Urängste. Oft sind sie darüber hinaus mit der Angst verbunden, in den Augen des jeweils für einen wichtigen sozialen Umfelds schlecht dazustehen. Es geht hier um die Angst, aus der Herde ausgestoßen zu werden. Das war mal früher, als wir noch Jäger und Sammler waren, lebensbedrohlich. Das ist es heute beileibe nicht mehr, unser soziales Netz läßt es im Prinzip gar nicht zu. Aber diese Ängste sind immer noch da und sorgen dafür, dass wir uns bemühen, uns an die Normen unserer Umwelt anzupassen.

Auch wer sich kritisch zum Impfen äußert, sieht sich dem Risiko ausgesetzt, von der Umgebung geächtet zu werden. Und das ist für viele nur schwer auszuhalten. Ist jemand beruflich betroffen, z. B. als Mediziner oder Wissenschaftler, dann betrifft es darüber hinaus auch seine berufliche Existenz und Karriereaussichten. In unserer heutigen Gesellschaft werden Abweichler von der Norm trotz aller Aufgeklärtheit und trotz des relativen Wohlstands nicht toleriert.

Dabei haben ausschließlich die Abweichler und Querdenker die Menschheit weiter gebracht.  Es gehört zu unserem Reifungsprozess als Mensch, als Gesellschaft und Menschheit, die Individualität und Eigenständigkeit und Selbstverantwortlichkeit zu fördern. Das fängt schon im Elternhaus an und setzt sich in der Schule fort.

Pädagogische Ansätze wie Montessori, Waldorfschulen und verschiedene Ansätze des Freien Lernens haben es noch schwer, sind aber im Kommen. Der Frontalunterricht beispielsweise gerät immer mehr in Kritik.

Konkret auf die Impfdiskussion und ähnliche kontroverse Themen bezogen: Wir stehen vor dem wichtigen Wandel, in abweichenden Meinungen nicht mehr eine existentielle Gefahr, sondern vielmehr eine Bereicherung zu sehen.

Inwieweit uns dies auf individueller Ebene gelingt, liegt allein bei uns. Inwieweit uns das auf gesellschaftlicher Ebene gelingt, liegt bei uns und vielen anderen.

Sobald wir beginnen, das als Gesellschaft umzusetzen, wird die Menschheit einen Boom erleben, wie wir es uns wahrscheinlich noch nicht einmal in unseren kühnsten Träumen ausmalen können. So gesehen bietet uns die Impfdiskussion als Individuum sowie als Gesellschaft eine einmalige Chance. Denn ihr kann sich letztlich niemand entziehen.

 

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