Keuchhusten und das "Russisch-Labor-Diagnose-Roulette"
(ir) Ein gutes Beispiel, wie sehr die offizielle Falldefinitionen die - vermeintliche - Häufigkeit bestimmter Infektionskrankheiten beeinflussen, ist auf der neuseeländischen Webseite beyondconfomity.org.nz nachzulesen.
In Neuseeland wurde kürzlich die Falldefinition für Keuchhusten geändert. Neuerdings kann dort Keuchhusten auch mit der gerade frisch eingeführten PCR-Methode diagnostiziert werden. Diese Methode, die nach bestimmten Genabschnitten in einer Probe sucht, ist zwar einfacher und schneller durchzuführen als die Anzucht der Bakterien in Kultur, aber gleichzeitig auch fehleranfällig. Ärzte werden leichter verleitet, einen Test durchzuführen. Dadurch wird mehr getestet. Und auch mehr falsch positiv getestet. Das heißt, dass mehr Menschen Antibiotika verschrieben bekommen, die eigentlich keinen Keuchhusten haben. Ärzte werden auch sehr viel leichter dazu verführt, Epidemie-Panikmache zu verursachen.
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