Nigeria: Impfgegner zu Terroristen erklärt
(ir) Obwohl es keinerlei Beweise dafür gibt, wird in Nigeria eine islamische Glaubensgemeinschaft, die sich seit Jahrzehnten gegen die Polio-Massenimpfungen im Norden des Landes einsetzt, offiziell für den Mord an einer ganzen Reihe von Impf-Ärzten verantwortlich gemacht. Offensichtlich ist der Widerstand in der Bevölkerung gegen die Impfung ungebrochen, insbesondere in Nord-Nigeria. Die Menschen dort befürchten, dass die Frauen durch die Impfungen unfruchtbar gemacht werden sollen. So weit hergeholt ist dieser Vorwurf nicht - es gibt nachweislich entsprechende Forschungsansätze und Diskussionen.
Der offizielle Hintergrund für die wiederholten Massenimpfungen in Nigeria ist der Umstand, dass die Kinderlähmung bekämpft werden soll. Dazu muss man aber wissen, dass Nigeria auch ein malariagefährdetes Gebiet ist und dort immer noch das hochgiftige Insektizid DDT massenweise gegen die Malariafliege versprüht wird. Die Folgen einer DDT-Vergiftung sind von Polio nicht zu unterscheiden. Eine Vergiftungs-Diagnose ist jedoch politisch unerwünscht.
Der wahre Hintergrund könnte jedoch auch in der geopolitischen Bedeutung Nigerias zu finden sein. Zum einen hat es eine strategisch wichtige Lage am Horn von Afrika und zum anderen beuten internationale Konzerne ohne Rücksicht auf die Interessen der Bevölkerung die Bodenschätze aus. Es klingt wahrscheinlich zynisch, aber von einer krankgeimpften Bevölkerung ist weniger Widerstand gegen diesen Neokolonialismus zu erwarten als von einer gesunden Bevölkerung.
Geburtenkontrolle durch Impfungen