Expertennetzwerk: Entwarnung der Behörden nicht glaubhaft
(ht) Das Nordic Cochrane Center (NCC), eines der renommiertesten industrieunabhängigen Expertennetzwerke, kritisiert in einer offiziellen Beschwerde an die europäische Zulassungsbehörde EMA den einseitigen Umgang mit den Risiken der umstrittenen HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs. Die EMA hatte aufgrund zunehmender Kritik in einer Stellungnahme der Impfung eine ausreichende Sicherheit bescheinigt. In dieser Stellungnahme, so das NCC, seien jedoch ungeprüft Daten der Hersteller übernommen worden. Zudem seien mögliche schwere Impfnebenwirkungen herausgefiltert worden. Zudem beklagt Dr. Peter Gotzsche, Direktor des NCC, dass die Langfassung des Berichts nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, dass die Namen der Experten, die den Persilschein für die Impfstoffe ausstellten, nicht genannt würden und sie überdies zu lebenslanger Vertraulichkeit verpflichtet wurden.
Die Art und Weise, wie nationale und europäische Behörden mit dem Thema umgehen, ist beunruhigend. Regelmäßig wird Kritikern die Beweislast auferlegt. Doch die richtige Frage ist ja: "Können bestimmte Risiken ausgeschlossen werden" und nicht "Können die Risiken von Kritikern bewiesen werden." Impfungen sind rechtlich gesehen Körperverletzungen am gesunden Menschen, für die eine mündige Einwilligung gegeben werden muss. Die ist jedoch nur dann möglich, wenn die Risiken aufgrund ausreichender und eindeutiger Daten ausgeschlossen werden können. Dies ist jedoch z. B. unmöglich, wenn man der Placebogruppe hochgiftige Zusatzstoffe wie Aluminium verabreicht, die von vielen Kritikern als die Hauptursache von schweren Nebenwirkungen angesehen werden.
Auch die "Ärzte für Individuelle Impfentscheidung" berichten auf ihrer Webseite über den Fall:
"Nachdem die "Neubewertung" der HPV-Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA zu einem schlichten "Passt schon" führte, haben jetzt namhafte Fachleute (unter anderem aus der renommierten Cochrane-Collaboration) das Vorgehen dieser Behörde in einem offenen Brief scharf kritisiert. Unter anderem schreiben sie: "Der offizielle EMA-Report ist irreführend. Er vermittelt der Bevölkerung den Eindruck, dass man sich über die Sicherheit der Impfung keine Sorgen machen muss" (hier weiterlesen)
Quellen:
Zosia Chustecka: "HPV-Impfstoff: Nordisches Cochrane Center beschwert sich über EMA – Risiko für chronische Erkrankungen vertuscht?" Medscape (deutsch) online vom 13. Juli 2016
Dr. Martin Hirte: "Missstände bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA", Ärzte für Individuelle Impfentscheidung online vom 27. Juli 2016