Kinderarzt Dr. Steffen Rabe (ÄIIE) im Interview über die Impfpflicht
Die "Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V." (ÄIIE) hatten die bisher erfolgreichste Petition gegen eine drohende Impfpflicht gestartet. Vorstandsmitglied und Kinderarzt Dr. Steffen Rabe im Interview mit RUBIKON.
Dr. Steffen Rabe ist Kinderarzt in München und Vorstandsmitglied der Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄIIE). Die ÄIIE starteten die bisher erfolgreichste Petition zur Verteidigung der Impffreiheit in Deutschland - die jedoch von Gesundheitsminister Jens Spahn trotz 143.000 Unterstützern mehr oder weniger ignoriert wurde. RUBIKON interviewte Dr. Rabe zur kürzlichen Verabschiedung des umstrittenen Masernschutzgesetzes.
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Kommentar:
Selbstverständlich muss es das Ziel einer Gesundheitspolitik sein, auch bei den Masern die Krankheitslast in der Bevölkerung weiter zu senken - selbst wenn die Masern mit durchschnittlich einem offiziell erfassten Todesfall im Jahr gesundheitspolitisch nun wirklich kein Problem darstellen, dass durch einschneidende Maßnahmen bekämpft werden müsste. Allein die Zahl der Totesfälle durch Krankenhausinfektionen und durch Ärztepfusch geht dagegen jährlich in die Zehntausende.
Ich bin ganz bei Rabe, wenn er darauf verweist, dass die Begründung für das Masernschutzgesetz nachweislich auf unwahren Tatsachenbehauptungen beruht. Einige seiner Argumente dazu habe ich selbst übernommen.
Nicht folgen kann ich jedoch, wenn er dem Aberglauben das Wort redet, das Ziel einer weiteren Senkung der masernbedingten Krankheitslast sei nur durch eine weitere Erhöhung der Durchimpfungsrate erreichbar:
Bereits vor Beginn der Massenimpfungen gegen die Masern war in Deutschland die Masernsterberate um mehr als 99,9 % gesunken. Es sind also zwangläufig ganz andere Faktoren als die Impfung, die für schwere oder gar tödliche Masernverläufe die entscheidende Rolle spielen.
Diese Faktoren müssten endlich sorgfältig erforscht und die Schlussfolgerungen den Eltern für ihre individuelle Vorsorgestrategie mitgeteilt werden.
Die Masernimpfung käme darin dann allerdings nicht vor, zumal es keine ordentlichen Wirksamkeitsnachweise gibt. Und selbst wenn es diesen Nachweis gäbe, würde die Rate der sogenannten Impfversager dafür sorgen, dass die - auch nur als Hypothese existierende - Herdenimmunität niemals erreicht werden könnte.
Was mich nun wirklich irritiert ist, dass die ÄIIE in ihren öffentlichen Verlautbarungen immer wieder die Wahlfreiheit der Eltern propagieren, diesen Eltern aber gleichzeitig Informationen über bereits bekannte alternative Faktoren wie Vitamin A oder einen sorgfältigeren Umgang mit Antibiotika und vor allem mit Fiebersenkern vorenthalten.
Mal ganz abgesehen von jenenn Studien, die nahelegen, dass die Masern langfristig das zelluläre Immunsystem stärken und stabilisieren und so z. B. für ein geringeres Allergie- oder Krebsrisiko sorgen.
Wahlfreiheit ist klasse und grundgesetzlich garantiert. Eine Wahl nur zwischen Teufel und Beelzebub ist jedoch keine Wahl!
Ich bin wirklich gespannt, wie die Strategie und die Argumentation die ÄIIE und ihres Partnervereins "Initiative Freie Impfentscheidung e. V." (IVI) bezüglich einer Verfassungsklage aussehen wird. Bleibt diese Argumentation aus politischen Gründen an der Oberfläche, was ich befürchte, wird dies die sich meiner Ansicht nach drohende absolute Medizindiktatur nicht aufhalten.
In dem Fall würde ich mich eher an den Verein "Libertas & Sanitas e. V." halten, der nicht von Ärzten, sondern von Eltern gegründet wurde und ebenfalls eine Verfassungsklage bzw. -beschwerde vorbereitet.