Gesundheitsausschuss trifft Vorentscheidung zur Impfpflicht
Für die öffentliche Anhörung vor dem Gesundheitsaus-schuss des Bundestages wird kein einziger Kritiker der allgemeinen Masernpanikmache vertreten sein. Damit hat der Ausschuss eine wichtige Vorentscheidung zugunsten einer bedingungslosen Impfpflicht getroffen.
(ht) Die am 9. Oktober auf der Bundestagswebseite veröffentlichte Expertenliste für die Anhörung am 23. Oktober 2019 umfasst 18 Verbände und drei Einzelexperten. Darunter ist kein einziger, der die Unangemessenheit der allgemeinen Panikmache gegenüber den Masern offen kritisiert.
Die Masern sind nachweislich bei guten Lebensbedingen eine in den allermeisten Fällen harmlos verlaufende Kinderkrankheit, die im Gegensatz zur Impfung für eine lebenslange Immunität und in vielen Einzelfällen für regelrechte Entwicklungsschübe sorgt, sowie lebenslang das Risiko für Allergien und für Krebs senkt.
Mit dieser Entscheidung des Ausschusses wird sowohl das Gesundheitsministerium wie auch der Bundestag selbst wortbrüchig, da ja den "Ärzten für individuelle Impfentscheidung e. V." (ÄIIE) vor laufender Kamera eine öffentlichen Anhörung mit den ÄIIE zugesichert wurde. Die ÄIIE hatten dem Gesundheitsministerium eine Petition mit immerhin 143.000 Unterschriften übergeben, fast die dreifache Anzahl Unterstützer, die für die Erzwingung einer öffentlichen Anhörung notwendig gewesen wäre.
Aus meiner Sicht sind auch jene Expertenstimmen keinen Pfifferling wert, die sich zwar auch gegen eine Impfpflicht aussprechen, aber aus den falschen Gründen. Prof. Cornelia Betsch z. B., die - wie viele andere - ihre gesamte berufliche Karriere auf der allgemeinen Erregerphobie aufgebaut hat, ist ja nur deshalb gegen eine Pflicht, weil sie aufgrund des dadurch provozierten Widerstands in der Bevölkerung einen Rückgang der Durchimpfungsraten befürchtet.
Ähnliches gilt für Aussagen aus dem Ethikrat oder der CSU. Deren angeblichen Widerstand gegen eine Impfpflicht ist kaum ernst zu nehmen: Sie sind ein eher verzweifelter Versuch, eigene Konturen zu zeigen, ohne gegen den kollektiven Mainstream anzustinken.
Der Volksmund beschreibt eine solche Politik mit: "Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass." Kein Wunder also, dass die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung wächst.
Solche mehr oder weniger industriehörigen und ideologisch verwirrte Experten und Politiker sind aus meiner Sicht keine Verbündeten im Kampf für die Freie Impfentscheidung. Dies werden jetzt vielleicht auch die ÄIIE und die von Angelika Müller gegründete "Initiative Freie Impfentscheidung e.V.i.G." (IFI), die eng mit den ÄIIE zusammenarbeitet, erkennen müssen.
Ihre Strategie der minimalen argumentativen Konfrontation sah ich persönlich von vornherein als wenig erfolgversprechend an. Außerdem löst sie selbst bei einem Erfolg das eigentliche Problem der öffentlichen Masernpanikmache nicht.
Die Masern waren im Jahr 1900 tatsächlich noch eine häufig tödlich verlaufende Volkskrankheit mit knapp 13.000 erfassten Todesfällen (bei 56 Mio. Einwohnern).
Bis 1962 hatten sich jedoch die Lebensbedingungen in Deutschland trotz zweier verlorener Weltkriege derart zum Positiven gewendet, dass die Sterberaten im Vergleich zu 1900 um ganze 99 % zurückgegangen waren. Und zwar ohne, dass ein Impfstoff gegen die Masern zur Verfügung stand:
Das Masernimpf-Zeitalter begann weltweit 1963 und in Deutschland mit dem heute noch verwendeten Lebendimpfstoff und der ersten Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) im Jahr 1973.
Heutzutage gibt es in Deutschland durchschnittlich jährlich einen erfassten Maserntodesfall, wobei in der Regel schwere Vorerkrankungen und die Nebenwirkungen symptomunterdrückender Medikamente die Hauptursache für die Schwere des Verlaufs darstellen dürften.
Ähnliches gilt für die sogenannten SSPE-Fälle als angeblichen Masern-Spätfolge, für die bei genauerer und objektiverer medizinischer Betrachtung auch ganz andere Ursachen in Frage kommen - welche jedoch aus rein ideologischen Gründen nicht erforscht werden.
Trotz dieser Vorentscheidung ist noch nichts verbindlich entschieden, das Gesetz noch nicht vom Bundestag verabschiedet. Es lohnt sich also weiterhin, Bundestagsabgeordnete anzuschreiben oder zu besuchen oder an einer Kampagne wie „Einer von Tausend“ teilzunehmen.
Die Frage, ob nicht alle impfkritischen Verbände einen Weg finden sollten, eine gemeinsame strategische Linie auf der Basis eines vernünftigen gemeinsamen kleinsten Nenners zu finden, ist nach dieser Entscheidung des Gesundheitsausschusses erneut zu stellen.
Das Hecheln um eine Anerkennung durch die ebenfalls ideologisch verwirrten Mainstream-Medien mit Hilfe einer möglichst stromlinienförmige Argumentation halte ich jedoch für vornherein zum Scheitern verurteilt: Wir sind im Prozess, unsere Grundrechte komplett zu verlieren. Das ist nur mit breitem Widerstand zu stoppen, nicht aber mit windschlüpfrigen Einzelaktionen.