Tod nach Masern? Gesundheitssenator verwickelt sich in Widersprüche

In Berlin starb laut dem Berliner Gesundheitssenator Czaja ein kleiner Junge an Masern, weil seine (unverantwortlichen) Eltern es nicht hatten impfen lassen. Der Druck auf impfkritische Eltern wächst derzeit spürbar. Was sich sicherlich gut auf die Durchimpfungsraten auswirken wird. Oder auch nicht. Denn möglicherweise war der verstorbene Junge doch geimpft und starb auch gar nicht an Masern, sondern an einer schweren Herzerkrankung. Wenn herauskommt, dass alles nur eine reine Marketing-Aktion für die Impfung war, kann der Schuss auch sehr gut nach hinten losgehen.

Am Montag, den 23. Februar 2015, gab der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja bekannt, dass ein anderthalbjähriger Junge in der Berliner Universitätsklinik Charité an den Masern gestorben sei. Wo er sich angesteckt habe, sei unklar. Eine chronische Vorerkrankung habe nicht vorgelegen.[1] Schuld am Tod des Kindes sei, dass es nicht gegen Masern geimpft war.[2] Eine skeptische Impfhaltung der Eltern des Jungen voraussetzend, äußerte Czaja denn auch gleich öffentliche Schelte an Impfkritikern und Impfgegnern. Der Todesfall verursachte eine enorme mediale Aufmerksamkeit: Sowohl die bekannten Anhänger einer Impfpflicht als auch viele Impfkritiker konnten sich tagelang vor Interviewanfragen von Presse, Rundfunk und Fernsehen kaum retten.

Die ersten Widersprüche

Doch DIE WELT meldete noch am gleichen Tag auf ihrer Webseite, dass die Todesursache noch gar nicht feststehe und noch untersucht werde.[3]   Am nächsten Tag wurde bekannt, dass bei dem verstorbenen Kind – entgegen der Behauptung Czajas - eben doch eine Vorerkrankung vorlag.[4] Aus ärztlichen Kreisen wurde vermeldet, der Junge habe an „einer schwersten Herzerkrankung“ gelitten.[5] Wenn man unbestätigten Quellen Glauben schenken kann, musste der kleine Junge auf dem Weg zur Klinik wegen dem Herzproblem wiederbelebt werden. Der Hautausschlag sei erst in der Klinik aufgetreten. Darüber hinaus habe man die Sorgeberechtigten des Jungen erst nach Tagen ausfindig machen können, da die Meldung an das Gesundheitsamt anonym erfolgt war.

Bis zum Abend des 4. März lag immer noch keine offizielle Stellungnahme durch das Charité vor. Da muss es überraschen, dass sich Senator Czaja bei einer Diskussionsrunde am 26. Februar im Fernsehen völlig überzeugt gab, dass der Junge wegen den Masern ins Krankenhaus gekommen sei, um dort auf die Masern hin behandelt worden war.[6]

Das Charité hat inzwischen verlauten lassen, Todesursache sei die Masernerkrankung gewesen. Der endgültige Obduktionsbericht steht jedoch noch aus. Unabhängig davon, was am Ende bei der Obduktion herauskommt, hat Czaja offensichtlich wider besseres Wissen den Masern und der mutmaßlichen impfkritischen Einstellung der Eltern die Schuld gegeben, indem er den tragischen Todesfall für eine Kampagne gegen impfskeptische Eltern zum Anlass nahm.

Maulkorb für Kita-Eltern?

Auch Czajas Angabe, das Kind sei nicht gegen Masern geimpft gewesen, darf man deshalb getrost misstrauen. Aus dem Umfeld der Kita des verstorbenen Jungen hieß es dagegen, er habe sehr wohl die erste Masernimpfung erhalten, den Eltern könne man deshalb keinerlei Schuld geben. Zitiert werden möchte mit solchen Aussagen jedoch niemand – die Eltern befürchten Repressalien: Die Kita habe ihnen verboten, mit irgend jemanden über den Todesfall zu reden. Sollte sich diese Information bestätigen, wäre es interessant, wer genau diese Maulkorb-Anweisung gegeben hat. Möglicherweise Gesundheitssenator Czaja selbst?

Wie Kliniken nach Belieben die Tatsachen verdrehen

Die überwältigende Mehrzahl aller erfassten Masernerkrankungen verlaufen ohne Komplikationen. Wenn es vereinzelt zu schweren Verläufen oder gar Todesfällen kommt, muss es dafür also individuelle Gründe geben. Diese individuellen Gründe sind somit ein wesentlicher Teil des Problems, weshalb sie eigentlich systematisch erforscht werden müssten. Dass dies nicht geschieht, ist ein grob fahrlässiges Versäumnis der zuständigen Bundesbehörden, insbesondere des RKI, der deutschen Seuchenbehörde.

Welcher Faktor entscheidend für den Tode des Berliner Kindes war, Vorerkrankung oder Masern, ist eine reine Interpretationsfrage, denn man könnte mit der gleichen Berechtigung behaupten, dass die Masern ohne diese Vorerkrankung nicht tödlich verlaufen wären. Die – bisher nicht offizielle - Stellungnahme des Charité ist also eher ein Glaubensakt als die Beschreibung einer medizinischen Tatsache. Vielleicht liegt die Wahrheit ja in der Mitte: Keiner der beiden Erkrankungen hätte für sich allein zum Tode geführt, beide gemeinsam waren zuviel für den Organismus. Doch die Schulmedizin mag keine unscharfen Diagnosen. Wie ein Computer kenne sie nur Einsen und Nullen. Doch ein Mensch ist nun mal mehr als das.

"Spezielle Interpretationen" durch die Kliniken haben Methode. Als kürzlich im Kieler Universitätsklinikum fünf Patienten an Krankenhauskeimen verstorben waren, wurde von der Klinikleitung nämlich genau andersherum argumentiert: Die Todesursache liege nicht bei den Krankenhauskeimen, sondern bereits vorhandenen Grunderkrankungen.[7]  Oder man nehme die Todesfälle nach der Pandemrix-Impfung. Bei 10 erfassten Todesfällen habe, so die Zulassungsbehörde in einer Stellungnahme, die Ursache jedes Mal an Vorerkrankungen gelegen und nicht an der Impfung.[8]  Kliniken und Behörden (ver)drehen die Tatsachen also gerade so, wie es ihnen in den Kram passt und setzen dabei auf die Naivität der Bevölkerung (oops, das sind ja wir!).

[1] SZ online vom 23. Feb. 2015

[2] Gerüchten aus dem Umfeld der Kita des verstorbenen Kindes zufolge soll es eine Masernimpfung erhalten haben, aber das ist nicht bestätigt.

[3]
a) DIE WELT online, 23.02.2015 („Die Charité teilte jedoch am Abend mit, dass die Todesursache noch nicht abschließend untersucht sei“)

 

b) rbb online, 23.02.2015, "Gesundheitssenator Czaja erklärte, dass in der vergangenen Woche ein Kleinkind aus Reinickendorf an der Krankheit gestorben sei. Die Charité teilte jedoch mit, dass die Todesursache noch abschließend geklärt werden müsse." 

c) T-online Nachrichten, 23.02.2015, „Es sei am 18. Februar in einem Krankenhaus gestorben, sagte der Berliner Gesundheitssenator Mario Czaja. Die Charité teilte jedoch am Abend mit, dass die Todesursache noch nicht abschließend untersucht sei.“ 

d) DPA, 24.02.2015, kein offizieller Obduktionsbericht, nur „vorläufig“, und nur mündlich, keine Presseerklärung dazu

[4] rbb online vom 24. Feb. 2015

[5] http://www.netmoms.de

[6] „Masern-Alarm! Glaubenskrieg ums Impfen“, phoenix runde, 26. Feb. 2015

[7] NDR.de vom 23. Jan. 2015

[8] FOCUS Online vom 26. Nov. 2009 

Gast schrieb am 27.08.2019 um 22:45:38

Guten Abend, leider sind viele der Links nicht mehr verfügbar. Gibt es ggf Screenshots? Noch andere Quellen aus denen man erfahren kann wie es nun wirklich um Vorerkrankung und Impfstatus stand?

schrieb am 10.04.2015 um 11:45:47

Mich interessiert NUR die Aussage der Eltern.



Solange DIE nichts dazu sagen können ist hier nichts zu machen.



WAR das Kind nun geimpft oder nicht?



Hier keine Quellenangaben zu machen und auf "Hörensagen" durch das Umfeld zu schliessen ist in dieser Situation sehr fatal.



Da bitte ich dringenst um Klärung, denn für mich hängt die komplette Glaubwürdigkeit an solchen Kleinigkeiten

Strogi schrieb am 10.04.2015 um 12:03:31

gute Idee. Wenn dir das so wichtig ist, dann frag doch einfach mal beim Charité nach, die müssen es ja wissen...

schrieb am 05.03.2015 um 12:27:52

Das ist das Statement der Charité vom 25.02.2015, bekommen per e-Mail:



Pressestatement



Der Charité ? Universitätsmedizin Berlin liegt der bislang vorläufige Obduktionsbericht des an Masern erkrankten und verstorbenen Kindes vor: Bei dem Kind lag eine aus der Anamnese bislang nicht bekannte Vorerkrankung vor, die ohne die Maserninfektion aktuell nicht zum Tode geführt hätte. Insofern ist die Masernerkrankung ursächlich für den Tod des Kindes.



Zusatz:



Mehr Informationen zum Patientenfall können wir Ihnen aufgrund der ärztlichen Schweigepflicht nicht geben.



schrieb am 05.03.2015 um 08:40:56

Man könnte Virusinfektionen einmal im Rahmen einer Informationstheorie beleuchten. Nach v. Weizsäcker ist eine Information das, was Information erzeugt und das, was verstanden wird. Da haben wir den subjektiven Faktor - das Virus wird vom Organismus meist nicht "verstanden" (übersetzt: die Masern werden komplikationslos überstanden). Hier müßte geforscht werden!

schrieb am 05.03.2015 um 12:17:11

Ich empfinde diese nähere Beleuchtung der Todesfälle von allen Seiten sehr wichtig, danke dafür!

Zum Verständnis der "Masern-Reife" von Kindern kann auch dieser Artikel helfen: http://www.metahealthuniversity.de/masern

Ron schrieb am 05.03.2015 um 12:59:27

... oder dieser http://www.impfungen-und-masern.de/masern.html

schrieb am 20.10.2015 um 22:26:36

oder hier !!! Beweise vorlegen für die Existenz krankmachender Vieren !!! *Der Masern-Virus-Prozess 17.9.2015: Der Masern-Virus-Prozess geht weiter. Die Berufungsverhandlung findet am 15.12.2015 statt.* http://www.wissenschafftplus.de/cms/de/aktuelles >>> Diese Dokumente sind die Basis der Fehlbeurteilung >>> http://www.wissenschafftplus.de/blog/de?caribaCM-
S=c990215e15353f918a295d57492dbbeb http://www.wissenschafftplus.de/blog/de?caribaCM-
S=c990215e15353f918a295d57492dbbeb >>> weltweit liegen keine Studien vor die beweisen das ein Virus einen Organismus schädigt, oder gar tötet >>> Sie sollten sich bei jeglicher Infektion die hygienischen Umstände, und den Zustand der Personen ansehen, zumal die meisten s.g. Krankheiten auf Mikronährstoffmangel zurück zu führen sind. Schlechte Nahrung und schlechtes Wasser tun ihr übriges, auch psychische Faktoren spielen eine Rolle. Ausgenommen sind natürlich Schäden als Geburtsfehler, aber auch deren Ursachen können z.B. durch Impfungen erfolgen (toxische Inhaltststoffe) schädigen schon den Fötus usw.. Falsche Ernährung z.B. viel Industrie - "Nahrung" (siehe deren Inhaltsstoffe E-Nummern; Glyphosat; Pestizide; Aluminium; Quecksilber; Schwermetalle usw. usw.)

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