Trometamol
Andere Namen
TRIS, Trometamol, Tromthamin, Trizma, TRIS-Puffer, THAM.
Allgemeines
Feste, weiße, geruchslose, leicht basische Substanz. Herstellung auf der Basis von Formaldehyd und Nitromethan.
Verwendung
Die Substanz ist bei vielen Biowissenschaftlern (vor allem Molekularbiologen) so beliebt, da sie auf viele Enzyme nicht hemmend wirkt und somit für Reagenzglas-Experimente besonders geeignet ist. Trometamol ist dadurch zu einer Standard-Pufferkomponente für DNA-Lösungen geworden. Da Trometamol eine reaktive primäre Aminogruppe aufweist, ist der Puffer für einige chemische Anwendungen nicht geeignet.
Trometamol wird in verschiedenen pharmazeutischen Darreichungsformen wie etwa Injektions- und Infusionslösungen, Augentropfen, Cremes und Gelen als Hilfsstoff zur Stabilisierung eingesetzt. Es wirkt alkalisierend und puffernd.
In Form seines Hydrochlorids wird Trometamol als Arzneistoff zur Behandlung von Übersäuerung angewendet, ferner zur Alkalisierung des Harns bei Vergiftungen mit schwach sauren Stoffen. Als organische Base bildet Trometamol mit Mineralsäuren Salze. Im Blut gelöstes Kohlenstoffdioxid (CO2) kann auf diese Weise neutralisiert werden.
Weitere Verwendung als „Wassertablette“ (Diuretiukum) zum Ausschwemmen von Wasser aus menschlichem oder tierischem Körper.
Bekannte Risiken
Reizt die Augen und die Haut. Bei Hautkontakt entfettende Wirkung mit eventueller Entzündung. Nach Einatmen: Reizerscheinungen an den Atemwegen. Nach Hautkontakt: Reizungen. Nicht auszuschließen: Dermatitis. Nach Augenkontakt: Reizungen, Gefahr der Hornhauttrübung. Nach Verschlucken: Übelkeit, Erbrechen, Erregung, Verwirrtheit, Zyanose, Kollaps, Krämpfe, Muskelbeschwerden, Koma.
Darf nicht in Abwässer, Gewässer oder Erdreich gelangen.
Ein Teil der Substanz durchdringt die Zellmembran und wirkt auch hier puffernd. Allerdings kann es den Kaliumhaushalt völlig durcheinanderbringen. Die Folgen können harmlos bis lebensbedrohend sein. Symptome: Herzrhythmusstörungen oder Muskellähmungen. Vorsicht bei Nierenschwäche!
Gegenanzeigen: Erstversorgung Neugeborener, bekannte Alkalose (zu hoher pH-Wert), Hyperkaliämie (zu hoher Kaliumwert) oder Niereninsuffizienz.
Schwangerschaft: Strenge Risiko-Nutzen-Abwägung. Stillzeit: Strenge Risiko-Nutzen-Abwägung
Bekannte Nebenwirkungen: Atemdepression; Hyperkaliämie, Hypoglykämie; Erbrechen; erniedrigter Blutdruck (Hypotonie); Reizungen d. Venenwand mit Phlebitis und nachfolgender. Thrombose sind möglich.
Trometamol verstärkt die blutzuckersenkende. Wirkung oraler Antidiabetika. Die Alkalisierung des Harns führt zu einer beschleunigten Elimination saurer Arzneistoffe u. zur verzögerten Elimination basischer Arzneistoffe.
Als Diuretikum sind folgende Nebenwirkungen möglich: Austrocknung, Salzmangel, Hyponatriämie mit Krampfanfällen und Verwirrtheit und Wadenkrämpfen, Hypokaliämie oder Hyperkaliämie mit Herzrhythmusstörungen, Vermehrte Thromboseneigung bei eingedicktem Blut, zu niedriger Blutdruck, Vergrößerung der männlichen. Brustdrüse, Impotenz.
Sicherheitsstudien (Anforderungen)
laut PEI keine bekannt
Quellen
Ergänzungen und Kritik an: redaktion@impf-report.de
Letzte Änderung am 12. Sept. 2009