STIKO empfiehlt HPV-Impfung - Experten üben massive Kritik
Mitteilung der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut:
Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) für Mädchen von 12 bis 17 Jahren – Empfehlung und Begründung
"Die Ständige Impfkommission hat auf ihrer 56. Sitzung am 27. und 28. Februar 2007 nach Abstimmung mit den Bundesländern und unter Berücksichtigung der Stellungnahmen weiterer betroffener Kreise eine Empfehlung zur generellen Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) für Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren verabschiedet. Dieser Beschluss und die wissenschaftliche Begründung aus epidemiologischer Sicht werden auf Grund des großen öffentlichen Interesses und des Wunsches nach Standards für die Anwendung dieses Impfstoffes im Folgenden ausnahmsweise vorab veröffentlicht. Der reguläre Termin der Veröffentlichung des Impfkalenders und der weiteren Empfehlungen der STIKO im Juli des Jahres 2007 bleibt unverändert bestehen. (...)" - Epidemiologisches Bulletin 12/2007 vom 23. März 2007
Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.:
"Die Impfempfehlung der STIKO ist nicht vereinbar mit einer beweisgestützten ("evidence based") Medizin"
HPV-Impfstoffe sind überflüssig. Der Gebärmutterhalskrebs kann durch effektive Krebsvorsorgeprogramme ausreichend kontrolliert werden. Frauen, die alle drei Jahre an einen Zervixabstrich machen lassen, verringern ihr Krebsrisiko um über 90 Prozent.
Präservative bieten einen etwa 70prozentigen Schutz vor Infektionen mit Risiko-HPV.
HPV-Impfstoffe reduzieren das Krebsrisiko dagegen rein rechnerisch um höchstens 40 Prozent. Wissenschaftliche Belege dafür stehen noch aus. Infektionen und Dysplasien durch die vier HPV-Typen 6, 11, 16 und 18 werden durch Gardasil zwar verhindert, auf die übrigen als Krebsverursacher geltenden HPV-Typen hat der Impfstoff jedoch keinen nennenswerten Effekt.
Die HPV-Impfung wirkt nur vor dem ersten Sexualkontakt oder bei Frauen, bei denen eine Infektion mit Risiko-HPV ausgeschlossen ist.
Die Altersgruppe der Jugendlichen unter 16 Jahren wurde in den Impfstudien bisher nicht berücksichtigt, so dass hier das Nutzen-Risiko-Verhältnis ungeklärt ist. Die Impfempfehlung der STIKO ist nicht vereinbar mit einer beweisgestützten ("evidence based") Medizin.
Der Impfstoff Gardasil ist extrem teuer. Zu befürchten ist eine Umschichtung von Ressourcen im Gesundheitssystem, mit negativen Folgen für andere Bereiche.
Die Nachhaltigkeit der Impfung ist nicht geklärt. Offene Fragen sind unter anderem die Wirkdauer und das Serotype- Replacement.
Die Impfung führt häufig zu Nebenwirkungen, in seltenen Fällen auch von bedrohlichem Charakter. In den Impfstudien traten allergische und autoimmune Nebenwirkungen auf, neurologische Störwirkungen werden zunehmend berichtet. Eine Schwangerschaft muss vor der Impfung ausgeschlossen werden. Langzeitnebenwirkungen sind nicht untersucht.
Bei Impfwunsch ist Cervarix (Zulassung Herbst 2007) vorzuziehen, da er selektiver auf Hochrisiko-HPV abzielt.