Schweinegrippe-Impfung: Die Stimmung unter den Ärzten ist gereizt

(ht) Etwa 100 Ärzte waren am Abend des 12. November in die Stuttgarter Räume der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg gekommen, um vom Pandemie-Verantwortlichen Baden-Württembergs Antworten auf ihre reichlichen Fragen im Zusammenhang mit der Schweinegrippe-Pandemie und der Umsetzung der Massenimpfung zu bekommen. Die Antworten von Prof. Kouros vom Sozialministerum waren jedoch eher unbefriedigend, die Stimmung unter den Ärzten ist zunehmend gereizt.

Im Grunde hätte an der Stelle von Prof. Kouros auch ein Pressesprecher der Impfstoff-Hersteller vor der versammelten Ärzteschaft stehen können. In seinem Referat kaum auf die eigentlichen Kritikpunkte eingehend, waren auch die Antworten auf die Fragen, welche die Ärzte bewegten, eher ausweichend und nebulös - eine Klarheit in der Argumentation und den Kriterien für den Umgang mit dem Thema ließ auch bei fortschreitender Uhrzeit auf sich warten. Zusammenfassen könnte man den Abend mit der Verkündigung des Mottos "Prinzip Hoffnung": "Wir hoffen, dass der Impfstoff schützt, wir hoffen, dass der Impfstoff nichts Böses macht, wir hoffen, dass die Verteilung der Impfstoffe in Zukunft besser funktioniert."

Die Stimmung unter den Ärzten war zunehmend gereizt, und das zu Recht. Schließlich sind sie es, die eine verfehlte Pandemie- und Impfpolitik vor ihren Patienten ausbaden und vertreten müssen. Da gibt es auf der einen Seite Praxen, denen die impfwilligen Patienten sozusagen die Bude einrennen, die jedoch keinen Impfstoff bekommen, weil das zugeteilte Kontingent ihres Verteilbezirks für den Moment ausgeschöpft ist. Hintergrund: GlaxoSmithKline (GSK), Hersteller von Pandemrix, zeigt sich bei weitem nicht in der Lage, die ursprünglich zugesagten wöchentlichen Liefermengen zur Verfügung zu stellen. Schicksalsergeben hofft ein Prof. Kouros als Vertreter Baden-Württembergs, dass GSK seine Lieferzusagen wenigstens zukünftig erfüllen wird und so forderte er die Ärzte auf, sich dieser Hoffnung anzuschließen.

Andere Praxen (bzw. ihre zuliefernden Apotheken) bleiben bisher auf den ihren zugeteilten Impfstoffen sitzen, weil sie keiner will. Das Verteilungssystem, offenbar der ehemaligen DDR, dem bisher erfolglosesten politischen System auf deutschem Boden, abgeschaut, offenbart sich als ein einziges Desaster. Es ist kaum nachvollziehbar, warum die deutschen Pandemie-Strategen nicht auf das bewährte pharmazeutische Großhandelsnetz zurückgegriffen haben, das jeden Winter immerhin weit über 20 Millionen Impfstoffdosen gegen die saisonale Grippe bewältigt. 

Doch das ist nicht das einzige Problem, mit dem sich die grundsätzlich impfwilligen Ärzte konfrontiert sehen. Wie gehen sie beispielsweise damit um, wenn sie nicht mehr als acht impfwillige Patienten zusammenbekommen, jedoch ausschließlich 10er-Einheiten geliefert werden? Was ist dann mit dem Rest, den sie nicht, wie gefordert, innerhalb weniger Stunden verbrauchen können? Dieser könne, so Kouros, wenn es gar nicht anders geht, verworfen werden. Schließlich zahle ja nicht der Arzt für die Impfstoffe, sondern die seien ja schon bezahlt. Es ist absehbar, dass sich diese Praxis im Verlauf des bevorstehenden Winters mehr und mehr durchsetzen wird, denn der zusätzliche logistische Aufwand der Praxen, zuverlässig 10 Patienten für die Impfung zu terminieren, ist enorm und wird durch die 5 Euro je Impfung, die der Arzt bekommt, bei weitem nicht abgedeckt.

Wie pervers das ganze System ist, sieht man nicht zuletzt daran, dass die nicht verwendeten Impfstoffe nur in den Sondermüll entsorgt werden dürfen. Der Patient also als Sondermülldeponie der ersten Wahl?

 

 

 

 

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