Experte: WHO veränderte heimlich Kriterien für Pandemiestufe 6

"Tom Jeffersons Urteil zur Grippesituation ist - wie gewohnt - wenig schmeichelhaft. Der britische Forscher, der für die internationale Cochrane Collaboration alle wissenschaftlichen Studien zum Thema Influenza auswertet, hält die Gefahr durch Grippeviren für "systematisch überschätzt". Derzeit grassiere weltweit eine weitgehend unbegründete Schweinegrippe-Hysterie, beklagt Jefferson in einem Gespräch in der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL."

Jefferson sehe keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen normalen saisonalen Grippewellen und der Schweinegrippe.

"Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), so kritisierte Jefferson, habe Anfang Mai eigens ihre Definition geändert, um die Schweinegrippe zur Pandemie erklären zu können. Das Kriterium, demzufolge es sich bei einer Pandemie um eine Krankheit mit hoher Sterblichkeit handeln müsse, sei dazu einfach gestrichen worden. "Ich finde es verrückt, welche Katastrophen uns Jahr für Jahr von den Grippe-Experten vorausgesagt werden", so Jefferson, der sich bereits in der Vergangenheit ähnlich kritisch geäußert hatte. (...)" - SPIEGEL vom 18. Juli 2009


Kommentar:

Tom Jefferson ist vermutlich weltweit der renommierteste Kritiker der Influenza-Panikmache. Die von ihm gegenüber dem SPIEGEL getätigte Äußerung scheint er bisher anderen Medien gegenüber (noch) nicht wiederholt zu haben. Auf sein SPIEGEL-Interview wird sogar auf englischsprachigen Webseiten Bezug genommen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten: Tom Jefferson sagte dem SPIEGEL die Wahrheit, oder er aber sagte die Unwahrheit. Entweder hat die WHO die Kriterien für das Ausrufen der Pandemiestufe 6 unter Ausschluss der Öffentlichkeit geändert oder sie hat es nicht getan.

Meine Recherche auf der Webseite der WHO (www.who.int) erbrachte, dass es tatsächlich etwa Anfang Mai eine Änderung der Kriterien für die Ausrufung der Pandemiestufe 6 gegeben haben muss. Wochenlang fragen Journalisten bei den Pressekonferenzen mit der WHO-Spitze immer wieder danach, was genau denn verändert wurde und wochenlang schleichen die WHO-Verantwortlichen, allen voran der stellvertretende Generaldirektor Fukuda, um eine direkte Antwort herum wie die Katze um den heißen Brei. Das Einzige, was man aus den Pressemeldungen und den Mitschnitten der Pressekonferenzen herauslesen kann ist, dass es tatsächlich etwas mit der Schwere der Erkrankungen zu tun haben muss.

Wie aus einem Bericht über ein Treffen der WHO-Generaldirektorin mit Impfstoffherstellern am 19. Mai hervorgeht, waren die bisherigen Kriterien für die Pandemiestufen auf das "tödlichere" H5N1-Virus abgestimmt gewesen, dass sich jedoch wider Erwarten bisher nicht pandemieartig ausgebreitet hat. Das sich stattdessen über Kontinente hinweg ausbreitende H1N1-Schweinegrippevirus ist dagegen relativ harmlos. Quelle

Sagt Tom Jefferson also die Wahrheit? Ich persönlich bin geneigt, ihm zu glauben.

Der eigentliche Grund für die "Notwendigkeit", die Pandemiestufe 6 unabhängig von der tatsächlichen Gefährlichkeit der "Seuche" auszurufen, könnte darin liegen, dass die sogenannten Pandemie-Musterimpfstoffe, die auf der Grundlage des H5N1-Virus eine Vorzulassung erhalten haben, laut Zulassungsbedingungen - zumindest den europäischen - nur dann eingesetzt werden dürfen, wenn entweder die WHO oder die EMEA die Pandemiestufe 6 ausgerufen hat. (siehe dazu die Fachinformationen der Pandemie-Musterimpfstoffe )

Ohne Pandemiestufe 6 keine Impfstoffzulassung, ohne Impfstoffzulassung keine Impfstoffproduktion, ohne Impfstoffproduktion keine zusätzlichen Milliardenumsätze für bestimmte global operierende Pharmakonzerne, von deren Ex-Gesundheitsminister Horst Seehofer einmal sagte, die Politik sei ihrer Lobby-Arbeit gegenüber ohnmächtig...

 

 

 

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