STIKO-Mitglied macht beim Hersteller Impf-Werbung
STIKO-Mitglied Hülße macht beim Hersteller Werbung für neue Impfempfehlung
"(...) Die Gastroenteritis verläuft um so schwerer, je jünger die Kinder sind. Das belegt eine deutsche epidemiologische Studie bei Kindern unter zwei Jahren. Bei positivem RV-Nachweis waren die Kinder schwerer erkrankt und hatten eine längere Diarrhöe-Phase als Kinder mit nicht durch RV ausgelösten Infektionen, sagte Professor Christel Hülße, Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) bei einer Veranstaltung von Sanofi Pasteur MSD. Sie geht davon aus, dass die STIKO schon bald eine Empfehlung zur Rotavirus-Impfung aussprechen wird. (...)" - Ärztezeitung vom 10. Dez. 2007
"Primum nil cocere" - aber nicht für die STIKO?
Selbstverständlich sind die STIKO-Mitglieder völlig objektiv und unabhängig, und die Werbung für die Impfempfehlung gegen das Rotavirus ist selbstverständlich nicht als Werbung für RotaTeq, den entsprechenden Impfstoff von Sanofi Pasteur zu verstehen. Und natürlich beeinflusst es Frau Professor in keinster Weise, dass sie stellvertretende Vorsitzende des Forums Impfen ist. Dieses Forum wird nach eigener Aussage von den Impfstoffherstellern Sanofi Pasteur MSD, Novartis Vaccines and Diagnostics GmbH, Wyeth Pharma GmbH und Baxter Deutschland GmbH finanziert. Siehe auch
Übrigens musste Sanofi für den Impfstoff RotaTeq kürzlich in den USA eine neue schwere Nebenwirkung in die Produktinformation aufnehmen: Die Kawasaki-Krankheit. Mögliche Symptome: Hautausschlag, Fieber, Erkrankung der Lymphknoten, Gelenkentzündungen, Entzündung eines Blut- oder Lymphgefäßes, Blutstauungen, Herzrhythmusstörung, Herzversagen, Anschwellen von Hand/Fuß. FDA-Meldung am 15. Juni 2007.
Ob Frau Prof. Hülße in ihrem Vortrag wohl auf diese kleine Nebensächlichkeit eingegangen ist? Dann müsste aber der Satz "Primum nil nocere" ("Zuallererst nicht schaden!") ihre persönliche und berufliche Leitlinie sein.