Blauzungenkrankheit: Sind artgerecht gehaltene Tiere geschützt?
Naturfreund sieht Gefahr für Milch und Fleisch / Landestierarzt widerspricht
Allein im Landkreis Neuruppin werden 96.000 Tiere gegen die Blauzungenkrankheit geimpft.
"Jürgen Knospe findet das schlimm. 'Der Impfstoff ist noch nicht einmal zugelassen, man kennt die Langzeitwirkung nicht', kritisiert der 39-Jährige aus Heinrichsdorf. Dennoch werde der Impfstoff gespritzt. Dabei enthalte dieser mit Thiomersal eine quecksilberhaltige Verbindung. Was dies in den Körpern bei den gespritzten Tieren bewirke, sei völlig ungewiss, so Knospe. Gleichwohl würden die geimpften Kühe weiter gemolken. 'Es gibt nicht mal einen Tag Wartezeit.' (...) Denn der Impfgegner Knospe ist überzeugt, dass sich Tiere, die artgerecht gehalten werden, selbst gegen die Krankheit wehren können. Und zwar durch die Auswahl ihres Futters. (...)" - Märkische Allgemeine vom 6. August 2008
Kommentar:
Dass artgerecht gehaltene Tiere wesentlich widerstandsfähiger sind als Tiere, denen man zumutet, sich an mehr oder weniger mechanisierte Massenabfertigungen anzupassen, ist nicht nur Jürgen Knospe aufgefallen. Diese Diskussion hatten (und haben wir immer noch) ja auch bei der Vogelgrippe. Doch wie bei der Vogelgrippe wird das auch bei der Blauzungenkrankheit nicht zum Thema werden - zumindest so lange, wie es niemand zum Thema macht. Dass die weisungsgebundenen Veterinärbehörden von sich aus Einsicht zeigen und ihre Impfpolitik überdenken, ist mehr als unwahrscheinlich.
Wäre ich ein Zyniker, würde ich Landwirten vielleicht raten, ihren Betrieb zu verkaufen und in Aktien der Impfstoffhersteller anzulegen - in der Erwartung weiterer schwindelerregender Gewinnsteigerungen...