Nobelpreis als Notbremse für entgleisenden HPV-Impfstoff?

Ein Hintergrund-Kommentar von Hans U. P. Tolzin
12. Oktober 2008


Zunehmende Kritik und hervorragendes Timing

Der Nobelpreis an den Heidelberger Forscher Harald zur Hausen für die Behauptung, ein Virus mit der Bezeichnung "humanes Papillomavirus" (HPV) sei der maßgebliche Verursacher von Gebärmutterhalskrebs, hätte aus Sicht von Kritikern der HPV-Impfung zu keinem ungünstigeren Zeitpunkt kommen können. Aus Sicht der Hersteller - und aller, die vom Impfstoff profitieren (und damit meine ich NICHT die geimpften Mädchen und jungen Frauen!) - hätte indes das Timing nicht besser sein können:

Die Kritik am Impfstoff hat in den zwei Jahren seit der Zulassung stetig zugenommen - und zuletzt weltweit an Dynamik gewonnen. Wobei in erster Linie GARDASIL, ein Produkt des US-Pharmagiganten Merck (in Europa vertrieben von Sanofi Pasteur MSD) die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Denn das Konkurrenzprodukt CERVARIX des britischen Konzerns GlaxoSmithKline, ist in den USA noch gar nicht zugelassen und spielt auch in Europa bisher eine eher untergeordnete Rolle.

Wenn Eltern von Todesopfern sich nicht abspeisen lassen, geraten Impfstoffe ins Wanken

Auf welch wackeligen Beinen der Impfstoff trotz des unvergleichlichen Werbeaufwands im Moment steht, mag die Tatsache verdeutlichen, dass ein einzelner Vater es Anfang Januar 2008 fertig brachte - zunächst in Österreich und kurz darauf auch in Deutschland - eine öffentliche Diskussion über die Risiken von GARDASIL anzustoßen. Laut Pressemeldungen seien die Impfumsätze daraufhin zeitweise um zwei Drittel eingebrochen.
Dieser aus der Nähe von Innsbruck stammende Vater hatte sich geweigert, die reflexartigen Beteuerungen der Ärzte und Behörden, es könne keinen Zusammenhang zwischen der HPV-Impfung und dem nachfolgenden rätselhaften Tod seiner Tochter geben, einfach hinzunehmen, und seinen Protest in E-Mails an Behörden, Politiker, Freunde und Bekannte ausgedrückt. Diese E-Mails wurden vielfach weitergeleitet und lösten eine unerwartete Kettenreaktion aus.

Obwohl die Beschwerden bereits wenige Tage nach der Impfung begonnen hatten, war die 19-jährige Frau, von der hier die Rede ist, "erst" drei Wochen nach der Impfung verstorben. Stellen Sie sich vor, die Eltern der 17-Jährigen, die in Deutschland im Sommer 2007 innerhalb von 24 Stunden (!) nach der Impfung plötzlich und "aus unbekannten Gründen" verstorben war, hätten den Hersteller öffentlich angeklagt - und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), die bei uns für die Zulassung und Sicherheit von Impfstoffen zuständige Bundesbehörde, öffentlich der Verhöhnung von Impfopfern bezichtigt? Denn anders kann man die Begründung des PEI nicht nennen, der Tod dieses Mädchens könne nicht mit der Impfung zusammenhängen, da ein gewisser Prozentsatz der Mädchen in diesem Alter nun mal ohne jeden ersichtlichen Grund sterbe.

Bereits ein einziger weiterer Todesfall, bei dem die Eltern sich nicht derart abspeisen lassen, könnte in den deutschsprachigen Ländern, vielleicht sogar in ganz Europa, den Ausschlag geben. Währenddessen nimmt auch die Kritik in anderen Ländern, allen voran in den USA, stetig zu. Allein in den USA sind inzwischen Tausende von Zwischenfällen und über ein Dutzend Todesfälle zu beklagen.

Die Angst der Funktionäre vor einer öffentlichen Impfdiskussion

Trotz der weltweit bisher wohl einzigartigen Marketing- und Lobby-Kampagne hätte es also möglicherweise nicht mehr viel bedurft, um die öffentliche Wahrnehmungsschwelle vollends zu überschreiten. Was Behörden und Hersteller in der Regel mit allen Kräften zu vermeiden suchen: Die breite Akzeptanz der Impfungen basiert ja nicht etwa auf einer bewussten Auseinandersetzung der Bevölkerung mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen, sondern auf einer subtilen und eher unterschwellig wirkenden Furchtappellstrategie - sprich Manipulation der Massen - und gleichzeitiger Vermeidung (!) jeglicher echter Impfdiskussion.

Erfahrungsgemäß reagieren die zuständigen Behörden bei Problemen mit Impfstoffen erst dann, wenn diese öffentliche Wahrnehmungsschwelle überschritten wurde bzw. man kurz davor steht. Das Prozedere sieht in der Regel so aus, dass die jeweilige Zulassungsbehörde dem Hersteller die Gelegenheit gibt, den Impfstoff selbst vom Markt zu nehmen - und so einigermaßen das Gesicht zu wahren. So geschehen 2001 bei TICOVAC des Herstellers Baxter (gegen FSME) und 2004 beim 6fach-Impstoff HEXAVAC (Sanofi Pasteur MSD). Die Frage drängt sich auf, ob sich das PEI nicht mehr als Anwalt der Hersteller denn als Anwalt der Geimpften versteht.

Meiner persönlichen Einschätzung nach hätte es eventuell nur noch eines einzigen markanten Todesfalls in Deutschland oder Österreich in Verbindung mit einer hohen öffentlichen Aufmerksamkeit bedurft, um eine Marktrücknahme zumindest von GARDASIL zu bewirken. Dass auch beim Hersteller Sanofi Pasteur MSD die Nerven reichlich blank lagen, der Zeitschrift "impf-report" vorliegende Dokumente, wonach der Konzern mindestens in einem Fall mit der massiven Androhung von rechtlichen Schritten versucht hat, die privaten Erhebungen von Impfnebenwirkungen zu verhindern. Klingt das nach einem Impfstoff, der so sicher ist, dass der Hersteller eine öffentliche Diskussion nicht zu scheuen braucht?

Mit dem Nobelpreis zum wissenschaftlichen Dogma

Doch durch die Vergabe des Nobelpreises an Harald zur Hausen wird dessen Hypothese von den Krebs verursachenden Viren und damit indirekt auch die Notwendigkeit und Wirksamkeit des auf seinen Forschungen basierenden Impfstoffs zum Dogma: Zu viele Politiker und Wissenschaftler mit Rang und Namen sind jetzt in die Sache verwickelt und würden ihr Gesicht verlieren, sollte diese Hypothese ernsthaft in Frage gestellt werden: Um sich selbst zu schützen, müssen sie nun den Impfstoff mit Zähnen und Klauen verteidigen.

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass die Vermeidung einer öffentlichen Impfdiskussion eine der wichtigsten Regeln der Impfstrategen darstellt: Solange die Menschen nicht nachdenken, nicht anfangen, den angeblichen Nutzen und die Risiken wirklich gegeneinander abzuwägen, können die Durchimpfungsraten steigen - allen mehr oder minder gezielt verbreiteten "Impfmüdigkeits-Unkenrufen" zum Trotz.

Hintergründe einer beispiellosen Marketing-Kampagne

Der Pharmakonzern Merck ging also mit der beispiellosen Beeinflussung der Öffentlichkeit auch ein enormes Risiko ein: Dass nämlich unter Umständen die Wahrnehmungsschwelle der Bevölkerung überschritten wird - und der Schuss letztlich nach hinten losgeht.

Was hat Merck dazu bewogen? Wer die Pharma-Nachrichten ein wenig verfolgt, für den liegt die Antwort eigentlich auf der Hand: Erst kürzlich musste Merck einen äußerst schmerzlichen finanziellen Rückschlag und Image-Verlust hinnehmen: Die Opfer des inzwischen vom Markt genommenen Rheuma- und Schmerzmedikaments VIOXX soll Merck die stattliche Summe von ca. 5 Milliarden US-Dollar gekostet haben!

Das Management von Merck steht also unter einem ungeheuren Erfolgsdruck, diese Scharte so schnell wie möglich wieder auszuwetzen, um nicht bei nächster sich bietenden Gelegenheit von den Anteilseignern des Konzerns die Quittung für diesen Fehlschlag serviert zu bekommen.

Man entschied sich also, alles auf die Karte GARDASIL zu setzen. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass in Deutschland kurz nach der Zulassung der bisher diskutierte Preis plötzlich einen Sprung um ganze 65 Prozent nach oben vollführte und GARDASIL nun - zusammen mit CERVARIX - der teuerster Impfstoff aller Zeiten ist. Der Grund für diesen hohen Preis liegt nicht etwa, wie offiziell verlautet, in den hohen Herstellungskosten oder dem enormen Forschungsaufwand, sondern darin, dass GARDASIL den durch VIOXX verursachen Verlust wieder ausgleichen muss:

So berichtete Prof. Gissmann vom Heidelberger Krebsforschungsinstitut, der maßgeblich an der Entwicklung des Impfstoffs mitgewirkt hatte, bei einer öffentlichen Veranstaltung in Leinfelden-Echterdingen (bei Stuttgart) den überraschten Zuhörern,  dass die virusähnlichen Partikel des Impfstoffs auf gentechnischem Wege recht einfach herzustellen seien. Branchen-Insider schätzen denn auch die tatsächlichen Herstellungskosten auf etwa 5 Euro je Dosis - während der Preis für eine verimpfte Dosis derzeit bei ca. 155 Euro liegt.

Ist der Nobelpreis verdient?

Ob - und wann ja wie - die Impfstoff-Hersteller und ihre Verbündeten auf die Verleihung des Nobelpreises Einfluss genommen haben, kann man im Moment nur vermuten. Es spielt auch nicht wirklich eine Rolle. Entscheidend ist vielmehr die Frage, ob man aus der Anwesenheit von spezifischen DNA-Sequenzen innerhalb von erkranktem Gewebe die Schlussfolgerung ziehen kann, dass

  1. diese aufgefundenen DNA-Sequenzen zu spezifischen Viren gehören (und nicht etwa zu körpereigenen Zellen),
  2. diese angeblichen Viren von außen in den Organismus eingedrungen sind (und nicht etwa vom menschlichen Organismus im Zuge der Auseinandersetzung mit derzeit noch unbeachteten verursachenden Faktoren gebildet wurden),
  3. diese angeblich von außen eingedrungenen Viren die Ursache - und nicht etwa eine Begleiterscheinung - der Erkrankung darstellen.

Dies sind die wesentlichen Schlussfolgerungen von Harald zur Hausen und sie sind bisher weder durch seine eigenen noch durch andere wissenschaftlichen Publikationen ausreichend gedeckt. Dass seine Beharrlichkeit - oder Sturheit? - über Jahrzehnte hinweg im Verein mit wissenschaftspolitischem Opportunismus schließlich zu einer "allgemeinen Anerkennung" seiner Hypothesen führten, kann das Fehlen einer soliden wissenschaftlichen Beweisführung nicht ausgleichen. Im Gegenteil:

Die Möglichkeit,

muss uns mehr als beunruhigen.

Um zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Wird die Nobelpreis-Notbremse die drohende Marktrücknahme von GARDASIL verhindern? Verzögern sicherlich, da viele Anhänger des Impfstoffs sich bestärkt und viele Kritiker sich entmutigt fühlen werden. Doch ob die Rücknahme des Impfstoffs auf Dauer zu verhindern ist, möchte ich angesichts der Eskalation innerhalb des Impfwesens - und des gesamten Gesundheitssektors - bezweifeln.

Nichts wird mehr so sein, wie es mal war

Ich glaube vielmehr, dass nach dieser Nobelpreisverleihung nichts mehr so sein wird, wie es mal war. Im Zeitalter des freien Zugangs zu kritischen Informationen im Internet wird ein neuer Impfstoff, der auf nicht bewiesenen medizinischen Hypothesen und auf manipulierten Studien beruht, einen immer größeren Aufwand erfordern, um allgemeine Akzeptanz zu erlangen. Dazu kommt der wachsende - unter anderem durch Massenimpfungen erzeugte - Bevölkerungsanteil, der an chronischen Krankheiten, Allergien, Autoimmunerkrankungen und den unterschiedlichsten neurologischen Störungen leidet.

Die Situation eskaliert und strebt einem Höhepunkt zu, der gleichzeitig einen Wendepunkt markieren wird. Die durch diese Eskalationen verursachte Überschreitung der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle - und in ihrer Folge eine Impfdiskussion - wird vielleicht viel früher kommen, als wir es uns heute vorstellen können. Eine Entwicklung, die im Grunde bereits seit über zwei Jahrhunderten fällig ist. Das könnte das Ende der Impfpolitik und eine Neuorientierung des gesamten Gesundheitswesens einläuten. Wenn es genügend wache Mitbürger gibt, die dies einfordern.

 

 

 

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